Der Labormodulbau am Innovationscampus in Merkendorf
In unserem 2024 eröffneten Labormodulbau am Innovationscampus Merkendorf, gefördert im Rahmen des Modulbauprogramms der HTAplus der HightechAgenda Bayern, stehen neben einer labortechnischen Grundausstattung moderne Laborgeräte zur Verfügung, die eine Vielzahl von Untersuchungen und Analysen in unterschiedlichen Bereichen ermöglichen. Die Ausstattung erlaubt, Pflanzen- und Bodenproben effizient und unter kontrollierten Bedingungen zu verarbeiten und zu analysieren.
Unsere Mission: Nachhaltigkeit und Innovation für eine bessere Zukunft
Mit unserem neuen Labormodulbau verfügen wir über ein hochmodernes Equipment für die umfassende Analyse von Boden-, Pflanzen- und Umweltproben zur Unterstützung der aktuellen und zukünftigen Projekte unserer Forschungsprofessuren im Biomasse Institut.
Bei uns stehen Umwelt, Effizienz und Ernährungssicherheit im Mittelpunkt. Wir setzen uns für eine Landwirtschaft ein, die widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels ist. Durch Anbau- und Fruchtfolgendifferenzierung fördern wir nachhaltige Anbaumethoden, die die Bodengesundheit verbessern und die Erträge sichern.
Unsere Arbeit trägt zur Landnutzung und Ernährungssicherung bei, indem wir effiziente und nachhaltige Anbausysteme entwickeln. Dabei streben wir eine Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes an, um die Umwelt zu schützen und den Ressourcenverbrauch zu verringern.
Wir berücksichtigen die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung, Klimawandel und Ressourceneffizienz, um innovative Lösungen zu schaffen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig sind.
Darüber hinaus arbeiten wir mit dem Technologiezentrum Phänotypisierung des Fraunhofer-Instituts IIS und dem Kompetenzzentrum für Digitale Agrarwirtschaft (KoDA) in den Bereichen Züchtung, Digitalisierung und Anbausysteme zusammen, um gemeinsam zukunftsfähige landwirtschaftliche Lösungen zu entwickeln.
Der Labormodulbau ist in drei funktionale Bereiche gegliedert:
1. Laborbereich „Probenvorbereitung“
In der Probenvorbereitung werden Pflanzen- und Bodenproben auf die nachfolgenden Analyseverfahren vorbereitet. Dafür stehen folgende Geräte zur Verfügung:
- Trockenschränke zum Trocknen des Probenmaterials. Dies ist wichtig zur Bestimmung der Trockensubstanz und für die weitere Analyse der Proben.
- Backenbrecher und Scheibenschwingmühle zur homogenen Zerkleinerung der getrockneten Proben für eine reproduzierbare Analytik.
- Saatgutanalysegerät zur Erfassung wichtiger Parameter wie z.B. dem Tausendkorngewicht TKG.
- Siebschüttler zur Korngrößenbestimmung von Bodenproben.
2. Laborbereich „Mikroskopie und Molekularbiologie“
In diesem Bereich liegt der Fokus auf der mikroskopischen Untersuchung und molekularbiologischen Vorbereitung von hauptsächlich pflanzlichen Proben zur Analyse und zur Verfolgung von Infektionsgeschehen.
Zur Ausstattung gehören:
- 2 Mikroskope mit Auflicht-, Durchlicht- und Fluoreszenztechnik für detaillierte mikroskopische Untersuchungen und bildgebende Analysen.
- Multi-Messgerät zur Bestimmung des Biochemischen Sauerstoffbedarfs (BSB) und anderen umwelt- und mikrobiologisch-relevanten Parametern wie z.B. der Bodenatmung oder Biogasuntersuchungen.
- Sicherheitswerkbank & Autoklav für sterile Arbeitsbedingungen und die Vorbereitung von Proben für die Analyse mittels qPCR.
- Ein Pflanzenwuchsschrank ermöglicht die Kultivierung von Pflanzen unter genau definierten klimatischen Bedingungen für kontrollierte Wachstumsversuche.
3. Laborbereich „Analytik“
Im Analytiklabor können chemische Untersuchungen mit hoher Probenanzahl und Präzision durchgeführt werden. Im Vordergrund stehen dabei die Nährstoff (N) Effizienz, beschrieben durch Boden- und Humusuntersuchungen, und Analysen zur Ertragsphysiologie und Klimaresistenz bei der Pflanzenzüchten, z.B. bei der Züchtung von Nischenkulturen. Dafür stehen folgende Geräte zur Verfügung:
- qPCR-Gerät (quantitative Polymerase-Kettenreaktion) zur präzisen Quantifizierung von Genexpressionsveränderungen. Dies ist beispielsweise relevant für die Kontrolle von Züchtungsergebnissen.
- Spektralphotometer für photometrische Messungen mit Mikrotiterplatten/Küvetten für verschiedene Anwendungen in der biowissenschaftlichen Forschung.
- 2 Verbrennungsautomaten für die präzise Messung von:
– TOC (Total Organic Carbon)
– TIC (Total Inorganic Carbon)
– ROC (Residual Oxidizable Carbon)
– Kohlenstoff- und Stickstoffgehalten (C, N) – wichtig zur Berechnung von C/N-Verhältnissen.
- CFA (Continuous Flow Analysator) zur Bestimmung der Nährstoffparameter Harnstoff, ortho-Phosphat, Ammonium, Nitrat und Nitrit in Boden- und Pflanzenextrakten mit hohem Probendurchsatz. Für geringere Probenmengen steht auch ein Spektralphotometer (UV-VIS) zur Verfügung.
Gefördert im Rahmen des Modulbauprogramms der HTAplus der HightechAgenda Bayern