Zukunftsbauer 2

Optionen zur Steigerung der Leistungen der bayerischen Landwirtschaft im Bereich Klima und Biodiversität („Zukunftsbauer 2“)

Vorläuferprojekt „Zukunftsbauer

Angesichts aktueller multipler Herausforderungen der bayerischen Landwirtschaft (Volatilität von Agrarmärkten, Auswirkungen des Klimawandels, politischer Veränderungsdruck in Richtung höherer Nachhaltigkeit und Tierwohl, geringe Wertschätzung in der Gesellschaft und zunehmende Konkurrenz um knappe Fläche) ist die Zukunft der Agrarpolitik stark im Fokus gesellschaftspolitischer Debatten. Um diese Debatte zielgerichtet und evidenzbasiert zu führen ist es vorab notwendig, den gesellschaftlichen Wert der bayerischen Landwirtschaft zu quantifizieren. Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich das Vorläuferprojekt „Zukunftsbauer“ und entwickelte dabei mögliche politische Handlungsoptionen, um den gesellschaftlichen Wert der bayerischen Landwirtschaft zu steigern. Im Fokus standen Klima- und Biodiversitätswirkungen sowohl in einem lokalen als auch in einem globalen Kontext.

 

Zielsetzungen im Anschlussprojekt

Im Anschlussprojekt „Zukunftsbauer 2“ soll dieser Forschungsansatz vertieft und erweitert werden. Aufgrund der multiplen globalen Krisen der letzten Jahre ist die Frage nach der Versorgungssicherheit verstärkt diskutiert worden. Damit verbunden besteht auch Unklarheit darüber, inwieweit extensive Bewirtschaftungsmethoden mit niedrigerem Ertragspotenzial (insbesondere Ökolandbau) und die Entnahme von landwirtschaftlicher Fläche aus der Erzeugung von Nahrungsmitteln für Renaturierung oder Energieerzeugung die Versorgungssicherheit gefährden. Neben der Versorgungssicherheit in Bayern ist auch die Frage ungeklärt, inwieweit die bayerische Landwirtschaft einen Beitrag für die globale Versorgungssicherheit durch die Nutzung der aus weltweiter Sicht überdurchschnittlich ertragreichen landwirtschaftlichen Flächen in Bayern leisten sollte.

 

Weitere Zielsetzungen

Darüber hinaus werden Entwicklungsperspektiven des Ökolandbaus und der konventionellen Landwirtschaft diskutiert, die die Schwächen beider Systeme abbauen und Vorteile vereinen sollen: d. h. Möglichkeiten zur Ertragssteigerung im Ökolandbau und Potenziale zur Reduktion der Umweltwirkungen der konventionellen Landwirtschaft. Haller et al. (2020) haben in der Studie „Entwicklungsperspektiven der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland“ Veränderungsmöglichkeiten für ökologische und konventionelle Betriebe identifiziert und quantifiziert. Auch Tscharntke et al. (2021) zeigen in „Beyond organic farming – harnessing biodiversity-friendly landscapes“ Faktoren auf, die sowohl in ökologisch als auch in konventionell wirtschaftenden Betrieben verändert werden können, um Agrarbiodiversität zu fördern. Die Anwendung auf Agrarsysteme in Bayern steht jedoch noch aus.

Im Projekt „Zukunftsbauer 2“ werden Szenarien von bayerischen Landnutzungssystemen entwickelt, auf gesamtbayerischer und einzelbetrieblicher Ebene hinsichtlich ihrer Klima- und Biodiversitätswirkung sowie betriebswirtschaftlicher Auswirkungen bewertet und politische Handlungsoptionen abgeleitet. Die Szenarien decken dabei insbesondere Fragen zur Versorgungssicherheit und des Flächenanteils ökologischer Erzeugung ab.

 

Projektdauer

01.02.2025 – 31.03.2027

 

Projektleitung Biomasse-Institut

 

 

Projektbearbeitung Biomasse-Institut

 

Projektförderung und Projektträger

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus

 

Unser Foto zeigt das Logo des Förderträgers: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Förderprogramm: Forschungsland Bayern - Hier wächst Wissen