Labormodulbau des Biomasse-Instituts in Merkendorf stärkt Forschung für nachhaltige Landwirtschaft

Labormodulbau des Biomasse-Instituts in Merkendorf stärkt Forschung für nachhaltige Landwirtschaft

 

Mit der Eröffnung des neuen Labormodulbaus am Innovationscampus Merkendorf im Jahr 2024 setzte das Biomasse-Institut ein starkes Zeichen für zukunftsorientierte Agrarforschung.

Unser Foto zeigt den neuen Labormodulbau am Innovationscampus in Merkendorf
Der neue Labormodulbau am Innovationscampus in Merkendorf
 
Gefördert durch das Modulbauprogramm der HTA Plus im Rahmen der HightechAgenda Bayern bietet das Labor des Biomasse-Instituts der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) nun modernste Ausstattung für die Analyse von Boden-, Pflanzen- und Umweltproben. Ziel ist es, die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels zu machen und gleichzeitig Umwelt- und Ressourcenschutz zu fördern. Im Fokus stehen nachhaltige Anbausysteme, die durch Fruchtfolgendifferenzierung und reduzierte Pflanzenschutzmittelanwendung die Bodengesundheit verbessern und die Ernährungssicherheit stärken.
 
Unser Foto zeigt Christoph Fritze, wissenschaftlicher Mitarbeiter am BIT, zusammen mit der Laborassistentin Évelyn Costa Kirsch im neuen Labormodulbau © Christoph Fritze
Christoph Fritze, wissenschaftlicher Mitarbeiter am BIT, zusammen mit der Laborassistentin Évelyn Costa Kirsch im neuen Labormodulbau © Christoph Fritze

 

Der Labormodulbau gliedert sich in drei funktionale Bereiche:

Probenvorbereitung

Hier werden Pflanzen- und Bodenproben für die Analyse vorbereitet. Trockenschränke, Backenbrecher und Scheibenschwingmühlen sorgen für reproduzierbare Ergebnisse. Ein Saatgutanalysegerät erfasst Parameter wie das Tausendkorngewicht, während ein Siebschüttler die Korngrößenverteilung bestimmt.

Mikroskopie und Molekularbiologie

Zwei Mikroskope mit Fluoreszenztechnik ermöglichen detaillierte Untersuchungen pflanzlicher Proben. Ein Multi-Messgerät erfasst umweltrelevante Parameter wie den biochemischen Sauerstoffbedarf. Für sterile Arbeitsbedingungen stehen eine Sicherheitswerkbank und ein Autoklav bereit. Ein Pflanzenwuchsschrank erlaubt kontrollierte Wachstumsversuche unter definierten Klimabedingungen.

Analytik

Im Analytiklabor werden chemische Untersuchungen mit hoher Präzision durchgeführt. Ein qPCR-Gerät quantifiziert Genexpressionsveränderungen – essenziell für die Züchtung klimaresistenter Kulturen. Zwei Verbrennungsautomaten analysieren Kohlenstoff- und Stickstoffgehalte, während ein Continuous Flow Analysator Nährstoffparameter wie Nitrat und Phosphat bestimmt. Ergänzend steht ein UV-VIS-Spektralphotometer für kleinere Probenmengen zur Verfügung.

Unser Foto zeigt Andrea Hackenberg, technische Mitarbeiterin am BIT, im neuen Labormodulbau © Christoph Fritze
Andrea Hackenberg, technische Mitarbeiterin am BIT, im neuen Labormodulbau © Christoph Fritze

 

Interdisziplinäre Forschung

Die enge Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für Digitale Agrarwirtschaft (KoDA) der HSWT sowie dem Fraunhofer-Institut IIS (Technologiezentrum Phänotypisierung) stärkt die interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Züchtung, Digitalisierung und Anbausysteme. Mit dieser Infrastruktur schafft das Biomasse-Institut am Innovationscampus Merkendorf eine leistungsfähige Plattform für angewandte Forschung und praxisnahe Lösungen – ein wichtiger Schritt in Richtung einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Landwirtschaft.

Hier finden Sie mehr Informationen und Fotos zum Labormodulbau.

 

14.07.2025, Gerhard Radlmayr