Auch 2024 wieder ein voller Erfolg: Biomasse-Institut präsentiert vielseitige Forschung beim Triesdorfer Johannitag 2024
Rund 30.000 Interessierte besuchten am letzten Juni-Sonntag dieses Jahres den Johannitag in Triesdorf. Auch das Wetter spielte, trotz trüber und negativen Prognosen, mit und der Regen setzte erst nach Ende der Veranstaltung ein. Die Besuchenden erlebten ein vielfältiges Angebot aus Forschung, Lehre und Praxis. Der „Johannitag“ ist in der Region ein besonderes Ereignis. Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf (LLA) organisierten ihn 1976 erstmalig. Mit über 300 Ausstellenden rund um das Thema Landwirtschaft bilden sie die Hauptattraktionen. Ein Anziehungsmanget waren die Forschungsprojekte des Biomasse-Instituts, welches sich mit seinem eigenen Stand präsentierte.
Seit 2016 koordiniert und unterstützt das gemeinsame Biomasse-Institut (BIT) der Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Ansbach Forschung und Entwicklungen im Bereich der Biomasseerzeugung und -nutzung. Dabei werden auch Themen wie Biodiversität, Digitalisierung, Umweltschutz und nachhaltige Energieerzeugung intensiv behandelt. Die Forschung am BIT orientiert sich somit an den aktuellen Herausforderungen unserer Zeit. Anhand von Postern und Ausstellungsstücken gewährten die wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Professuren interessante Einblicke in ihre Forschungsarbeit und die vielfältigen Kooperationen mit Professuren, Mitarbeitenden und Studierenden von HSWT und Hochschule Ansbach.
Publikumsmagnet war auch dieses Jahr wieder die Landtechnik. Das Forschungsprojekt „LiqInject“ präsentierte ein Injektionsdüngungsgerät welches im Rahmen des Projekts entwickelt wird. Das Gerät soll für die gezielte und dosierte Applikation von Flüssigdünger im Boden genutzt werden. Durch ein innovatives Ausbringverfahren, bei dem der Dünger in einem tiefen und abgeschlossenen Depot abgelegt wird, können negative Auswirkungen minimiert und die Effizienz gesteigert werden.
Die wissenschaftlichen Mitarbeitenden vom Forschungsprojekt „regiopakt“ brachten anhand ihres Kulturen-Memorys die in ihrem Projekt behandelten „regiopakt-Kulturen“: Kichererbsen, Linsen, Quinoa, Amarant und Buchweizen den Interessierten näher. Für das Memory waren die einzelnen Kulturen in Gläser abgefüllt und es konnte erraten werden, um welche Kulturen es sich handelt. Anschließend konnten die Interessierten ihr Wissen nochmals unter Beweis stellen und jede Kultur der dazugehörigen Pflanze zuordnen. Es fand ein spannender Austausch und viele interessante Gespräche wie z. B. zu Anbaumöglichkeiten und Vermarktungspotential dieser Kulturen statt. Zum Verkosten gab es frittierte Kichererbsen aus Hohenlohe.
Angesichts der großen Herausforderungen, denen das Agrar- und Ernährungssystem in Deutschland sowie weltweit gegenübersteht, werden im Projekt regiopakt innovative Ansätze für lokale Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft am Beispiel der Zukunftsregion Franken-Hohenlohe für die oben genannten Kulturen entwickelt.
Im Rahmen des Projekts „APART“ (gefördert vom AgroMissionHub) wurden viele wertvolle Informationen zum Thema Biodiversität und Biodiversitätsmaßnahmen in der Agrarlandschaft präsentiert und an die Interessierten vermittelt. Dies wurde mit Hilfe des Biodiversitätsrucksacks der LfL umgesetzt.
Die wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Professuren aus Ansbach präsentierten ein Datenerfassungssystem mit Sensoren für die drahtlose Datenerfassung an Biogasanlagen.
Im Rahmen des Digitalisierungsprojekts „DIABEK“ demonstrierten die Forschenden den begeisterten Interessierten, welche Erleichterungen die Digitalisierung bei der Feldarbeit bieten kann und welche Möglichkeiten hier noch für die Zukunft bestehen.
Auch im nächsten Jahr findet wieder am letzten Sonntag im Juni der Johannitag in Triesdorf statt.
03.07.2024, Manuel Schön und Gerhard Radlmayr
alle Fotos: Christoph Fritze, Biomasse-Institut – HSWT