Forschungsprojekt „BonaRes CATCHY 3“: Zwischenfrüchte sind Klimaschützer

Zwischenfrüchte sind Klimaschützer

 

Forschende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und der Leibniz Universität Hannover haben das erhebliche Klimaschutzpotenzial von Zwischenfrüchten in Agrarökosystemen quantifiziert.

© Norman Gentsch
© Norman Gentsch

Mithilfe einer umfassenden Literaturstudie im Rahmen des langjährigen Forschungsprojekts des Biomasse-Instituts BonaRes CATCHY 3 konnten die Wissenschaftler die Netto-Klimawirkung von Zwischenfrüchten in Maisanbausystemen quantifizieren. Die Studie unter Leitung von Prof. Dr. Peter Breunig ergab, dass Zwischenfrüchte zu einem Netto-Klimavorteil von ca. 3 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Hektar & Jahr führen. Zum Vergleich: die durchschnittlichen Gesamtemissionen in Deutschland liegen bei ca. 10 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Kopf & Jahr. Die Hauptkomponenten dieser Wirkung sind die Flächeneinsparung durch Ertragsvorteile im Mais und die Bindung von Kohlenstoff im Boden über Humusaufbau.

Aber es gibt auch Aspekte des Zwischenfruchtanbaus, die zu Nachteilen aus Klimaschutzsicht führen: hierzu gehören insbesondere die Saatgutproduktion und der Flächenbedarf für die Saatgutvermehrung. Die gesamten „Klimakosten“ schlagen aber nur mit ca. 16 % der Vorteile zu Buche. Durch die Einbindung von Zwischenfrüchten können Landwirt:innen also die Klimawirkung der Landwirtschaft erheblich reduzieren und damit zu den globalen Anstrengungen gegen den Klimawandel beitragen.

 

Fazit

Die Einführung von Zwischenfrüchten auf allen Maisflächen in der EU würde zu einem jährlichen Netto-Klimavorteil von rund 50 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten führen, was rund 13 % der landwirtschaftlichen CO2-Emissionen der EU entspricht. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Zwischenfrüchten für eine nachhaltige Landwirtschaft und ihr Potenzial, landwirtschaftliche Anbauverfahren hin zu umweltfreundlicheren Methoden zu transformieren.

 

Interview im Deutschlandfunk

Hören Sie dazu bitte auch das Interview mit Prof. Dr. Peter Breunig im Deutschlandfunk!

 

14.06.2024, Gerhard Radlmayr