Kooperationsanbahnung mit indischem UN-Institut zur Kichererbsenzüchtung

Kooperationsanbahnung mit indischem UN-Institut zur Kichererbsenzüchtung

 

Prof. Dr. Franziska Wespel, Inhaberin der neuen HTA-Professur „Breeding Novel Grain Crops“ an der HSWT, war Gast bei den „Chickpea Scientists‘ Field Days“ des indischen UN-Instituts ICRISAT.

Unser Foto zeigt Prof. Dr. Franziska Wespel (HSWT) mit Dr. Rakesh Srivastava, Forschungsleiter der Kichererbsenzüchtungsabteilung bei ICRISAT © ICRISAT
Prof. Dr. Franziska Wespel (HSWT) mit Dr. Rakesh Srivastava, Forschungsleiter der Kichererbsenzüchtungsabteilung bei ICRISAT © ICRISAT

Ziel des Besuchs war der Austausch von neuen Stämmen und Genbankmaterial sowie die Planung potenzieller Kooperationsprojekte. Prof. Wespel: „Das ICRISAT wird uns mit seinem Know-how unterstützen, um erfolgreiche Kreuzungen und Fast-forward Züchtungstechniken auch am Campus Triesdorf der HSWT durchführen zu können. In 2024 und 2025 sind dann Sichtungsversuche in Zusammenarbeit mit den LLA Triesdorf geplant.“


Hintergrund

Ein Forschungsteam der HSWT unter Leitung von Prof. Dr. Franziska Wespel hat bereits begonnen, die Kichererbse als mögliche (Klimawandel-)Alternative und Bereicherung bzw. Erhöhung der Biodiversität im Anbausystem züchterisch zu bearbeiten. Kichererbsen werden bereits von einigen Landwirt:nnen in der Region angebaut und dabei wissenschaftlich von dem Forschungsprojekt RegiopAKT der HSWT unterstützt. Doch bisher stehen der Landwirtschaft keine an unsere Bedingungen angepassten Sorten zur Verfügung.

Unser Foto zeigt Teilnehmende beim ICRISAT Feldtag zur Kichererbsenzüchtung in Patancheru, Indien
Teilnehmende beim ICRISAT Feldtag zur Kichererbsenzüchtung in Patancheru, Indien
Unser Foto zeigt Sortenversuche von Kichererbsenzüchtungen auf parzellierten Flächen auf dem Gelände von ICRISAT in Patancheru, Indien © ICRISAT
Sortenversuche von Kichererbsenzüchtungen auf parzellierten Flächen auf dem Gelände von ICRISAT in Patancheru, Indien © ICRISAT

Feldtag des ICRISAT zur Kichererbsenforschung

Kichererbsen-Experten aus aller Welt trafen sich am 30. und 31. Januar 2024 zum „Chickpea Scientists‘ Field Day des ICRISAT“ an dessen Hauptsitz in Hyderabad, Indien. Das Treffen brachte 38 führende Wissenschaftler:innen zusammen, um über die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Kichererbsenzüchtung zu diskutieren. Auf den Versuchsfeldern konnten über 8.000 aktuelle Zuchtstämme, verschiedene segregierende Populationen und wertvolles Genbankmaterial der Kichererbse, darunter Desi, Kabuli und Mischtypen, begutachtet werden.

Die Expert:innen kamen aus den unterschiedlichsten Institutionen (ICAR-AICRP-Zentren, private Saatgutunternehmen, Zentrum für nachhaltige Landwirtschaft) sowie aus den Ländern Bangladesch, Äthiopien und Deutschland.

Unser Foto zeigt Prof. Dr. Franziska Wespel mit Dr. Rakesh Srivastava (2. v. l.) und drei weiteren Gastwissenschaftlern in einem Gebäude von ICRISAT © ICRISAT
Prof. Dr. Franziska Wespel mit Dr. Rakesh Srivastava (2. v. l.) und drei weiteren Gastwissenschaftlern in einem Gebäude von ICRISAT © ICRISAT
Unser Foto zeigt Samen von verschiedenen Kichererbsensorten © ICRISAT
Samen von verschiedenen Kichererbsensorten © ICRISAT

 

Dr. Rakesh Srivastava, Global Chickpea Breeding Lead bei ICRISAT, gab einen umfassenden Überblick über das Zuchtprogramm und stellte den Teilnehmer:innen eine Reihe von neuen Kichererbsen-Zuchtlinien und genetischem Material vor, das auf unterschiedliche Produktprofile und Interessengruppen zugeschnitten ist. Dazu gehörten Zuchtprogramme für unterschiedliche Merkmale, verschiedene Reifegruppen, Zuchtstämme, die als Nachfrucht im Reisanbau geeignet sind und gegen biotische und abiotische Stressfaktoren resistent sind sowie herbizidtolerante Sorten und Selektionen mit erhöhtem Protein-, Eisen- und Zinkgehalt. Die Teilnehmer:innen konnten die Kichererbsenlinien und das Genbankmaterial in unterschiedlichen Zuchtgärten und auf dem Selektionsstandort für Fusariumwelke begutachten. Ergänzend zu den Feldvorführungen wurden innovative ICRISAT-Einrichtungen wie das LeasyScan/LysiField, die Forschungseinheit für Klimawandel und die Rapid Generation Advancement (RGA)-Einrichtung vorgestellt.

Abschließend bedankte sich Dr. Srivastava bei allen Gästen und stellte fest, dass dieses Forschungstreffen ein Startschuss für die Kichererbsengemeinschaft sei, das die Zusammenarbeit im Hinblick auf gemeinsame Ziele fördere wie erhöhte Widerstandsfähigkeit, Ertragssteigerung für die Landwirtschaft und Verbesserung des Ernährungszustandes.

 

Quelle: pressroom.icrisat.org/icrisat-hosts-successful-scientists-field-day

 

12.02.2024, Gerhard Radlmayr