Erasmus+-Workshop „Biogas aus Biomasse“ am Campus Triesdorf stärkt die internationale Kooperation zwischen Partnerhochschulen

Erasmus+-Workshop „Biogas aus Biomasse“ am Campus Triesdorf stärkt die internationale Kooperation zwischen Partnerhochschulen

 

Im Landkreis Ansbach sind mit 189 Biogasanlagen (2017) so viele wie in keinem anderen Landkreis in Bayern angesiedelt. In Triesdorf wurde bereits Anfang der 90er Jahre die erste Biogasanlage gebaut. Im Jahr 2016 ging dann das gemeinsame Biomasse-Institut der Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Ansbach (HSA) an den Start.

Beste Voraussetzungen also, um am Campus Triesdorf der HSWT vor kurzem einen einwöchigen Workshop zum Thema „Biogas aus Biomasse“ auszurichten. Gerichtet war die Veranstaltung an Dozenten von Partneruniversitäten aus dem Balkangebiet, finanziert wurde dies durch das Erasmus+- Austauschprogramm. Thematisch stand die Forschung und Praxis im Biogassektor im Vordergrund, aufgelockert wurde der Workshop durch Führungen und Einblicke auf dem Campus Triesdorf. Die Organisation übernahm Dr. Aristakesyan vom internationalen Masterstudiengang Agrarmanagement der HSWT, Unterstützung bekam er vom Biomasse-Institut, Technologietransferzentrum von HSWT und HSA.

Dozenten aus Universitäten in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina erhalten einen einwöchigen Workshop am Campus Triesdorf im Rahmen eines Erasmus+ Austauschprogramms.

 

Inhalte des einwöchigen Workshops

„Es gibt in Bosnien und Herzegowina viele Hindernisse für Landwirte, eine eigene Biogasanlage aufzubauen und zu betreiben“, so Dr. Brković von der Universität in Banja Luka. Diese Schwierigkeiten seien vor allem durch fehlende staatliche Förderungen, aber auch durch technische und organisatorische Herausforderungen bedingt. Im Workshop wurden viele Bereiche der Biogasproduktion und -verwendung thematisiert. Prof. Dr. Ralf Schlauderer, Dekan der Fakultät Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung, stellte die HSWT als „Grüne Hochschule“ vor. Dr. Bettina Fähnrich, wissenschaftliche Mitarbeiterin, erläuterte den Gästen Zielsetzungen und Aufgaben des Biomasse-Instituts. Im Verlauf der Workshop-Woche schälten sich weitreichende zukünftige Kooperationsmöglichkeiten für zielgerichtete und am Bedarf orientierte Forschungsvorhaben heraus. Die Vertreter von Universitäten in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina nahmen dieses Angebot zur internationalen Zusammenarbeit gerne an.

Prof. Dr. Ralph Schaidhauf von der Fakultät Umweltingenieurwesen gab eine Einführung in die Biogas-Technik und führte durch die Biogasanlage und das Holzhackschnitzel-Heizwerk „Naturenergie Triesdorf“. An einem Exkursionstag wurde die Firma AgriKomp im benachbarten Merkendorf besichtigt. Diese entwickelt, produziert und vertreibt Biogasanlagen sowie verschiedene Komponenten dazu. Anschließend stand ein landwirtschaftlicher Betrieb mit einer Biogasanlage auf dem Programm. Prof. Dr. Rudolf Huth erläuterte im Labor die notwendigen chemischen Analysen für das Monitoring im Biogasbetrieb Ein ganztägiger Besuch führte die Besuchergruppe auch an die Partnerhochschule Ansbach. Das Team um die Ansbacher Professoren Schlüter und Kapischke demonstrierten den Gästen Themen aus der Simulation von Bioprozessen sowie aus der Strom- und Wasserstofferzeugung aus Biomasse.

 

Gestaltung des Wochenendes

Auch am Wochenende stand noch ein fachlicher Input auf dem Programm. Der Doktorand Michael Tröster vom Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie von der Technischen Universität München stellte ökonomische Überlegungen zur Biogasproduktion an. Doch dann stand der ebenfalls wichtige kulturelle Teil der intensiven Woche auf dem Programm, die Dozentengruppe aus dem Balkangebiet konnten Nürnberg und die weltbekannte Mittelalterstadt Rothenburg ob der Tauber erkunden.

 

Fazit

Der Besuch der Erasmus+-Gruppe war für beide Seiten eine gute Möglichkeit, fachliche Gemeinsamkeiten zu besprechen, Länder und Sprachen übergreifende Projekte in Forschung und Wissenstransfer anzubahnen und Kooperationsmöglichkeiten anzubahnen. Das Biomasse-Institut fördert und unterstützt solche internationale Veranstaltungen an beiden Partnerhochschulen.

 

25.07.2019, Dr. Bettina Fähnrich + Gerhard Radlmayr